Derbysieger, Derbysieger hey hey!

"Die Wahrheit liegt auf dem Platz" – das wusste schon Tischtennis-Legende Otto Rehhagel. Viel war vor dem Derby zwischen der zweiten Mannschaft des TTC 1932 Hockenheim und der TSG Eintracht Plankstadt in der Bezirksklasse Mitte (übrigens laut Aussage eines ehemaligen Experten "die stärkste Bezirksklasse aller Zeiten") im Tischtennis-Forum spekuliert worden.

Hockenheim musste auf Christian Keller verzichten, Plankstadt kam dagegen ohne Kapitän Markus Kolb und wurde durch Helmut Gaa ersetzt. Und bei Hockenheim? Da spielte erstmals Uwe Piske mit. Durch zahlreiche hervorragende Trainingseinheiten hatte sich das Nachwuchstalent wieder in das Blickfeld der sportlichen Führung gespielt und brannte nun auf seinen ersten Einsatz.
In den Doppeln harmonisierten Hamleh/Adameit nach verlorenem ersten Satz wie gewohnt und gewannen gegen Twardzik/Beschorner mit 3:1. Steinle/Piske merkte man dagegen an, dass sie kein eingespieltes Doppel sind. Beim 0:3 gegen Perthold/Weick war nur der dritte Satz umkämpft (13:15). Ähnlich verlief die Partie der beiden Wölffe gegen Rohr/Gaa (0:3). Im ersten Einzel gegen Weick zeigte Piske im ersten Satz, dass er nicht viel verlernt hat und immer noch Tischtennis spielen kann. Gefühlvolle Schnittbälle der Marke Büffelschnitt wechselten sich mit druckvollen Vorhand-Topspins ab. Leider konnte er dieses Niveau nicht über alle fünf Sätze halten und verlor mit 2:3.
Eine grandiose Leistung zeigte danach Jochen Hamleh gegen Horst Perthold. In jedem der drei Sätze lag er anfangs klar zurück (im 3. Satz sogar mit 1:7) und gewann dennoch immer. Mit dem 12:10, 13:11 und 14:12 landete unsere neue Nummer eins nicht nur einen unerwarteten Sieg (Pertholds erste Saisonniederlage!), sondern verhinderte auch einen möglichen 1:4-Rückstand.
Dann hatte unser Youngster Bastian "Willi" Wolff seinen großen Auftritt. Da er abends noch einen wichtigen Geschäftstermin in der Heidelberger Halle 02 hatte, zog er seine Spiele vor. Gegen Beschorner zog er klug mit der Rückhand auf, spielte sogenannte "Doddelbälle", um dann mit der Vorhand knallhart nachzuziehen. Bastian gewann mit 3:2. Noch besser war aber seine Partie gegen Twardzik. Die ersten beiden Sätze gewann er locker mit 11:7 und 11:6 und hatte beim 10:9 im dritten Satz auch Matchball. Dann jedoch machte der Plankstadter drei Punkte in Folge und gewann den Satz. Auch Durchgang vier konnte der Plankstadter mit 13:11 für sich entscheiden, auch weil Wolff nicht mehr so druckvoll agierte. Im fünften Satz schien der Hockenheimer dann endgültig auf der Verliererstraße angelangt, denn beim 4:8 sah es nicht gerade gut aus. Doch Wolff setzte alles auf eine Karte und Twardzik wieder mehr unter Druck. Die Folge: Sieben (!) Punkte hintereinander zum Satz- und Matchgewinn.
Zwischenstand: 3:3, eigentlich schon 4:3.
Steinle zeigte gegen Beschorner ein Auf und Ab, mal kam die Vorhand, mal nicht. In den Sätzen 4 und 5 zum Glück immer öfter, so dass unser Capitano letztlich mit 7:11, 11:3, 7:11, 11:5 und 11:6 die Oberhand behielt. Der ältere Wolff (Roland I.) hatte gegen "Helle" Gaa erwartungsgemäß keine Probleme und siegte gaz sicher mit 1:7, 11:8 und 11:4.
Parallel dazu lief schon das Duell der Duelle: Zeitung gegen Spargel, Adameit gegen Rohr. Und wie im richtigen Leben wickelte die Zeitung den Spargel so richtig ein. Schade, dass den zahlreichen Zuschauern keine spektakulären Ballwechsel geboten werden konnten, aber Rohr weigerte sich mehr als einmal, den Aufschlag von Adameit auf die Platte zurückzuspielen. Die nackten Fakten: 11:3, 11:5, 11:8. Fairerweise muss man allerdings schreiben, dass der sympathische "Gängschda" in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war. Die medizinische Diagnose nach dem Spiel ergab akuten Verdacht auf "struix-in-tunica", zu dt. "Bollä in dä Hos"…
Zwischenstand nach Durchgang eins: 6:3 bzw. 7:3.
Ein kurzes Strohfeuer gab es anschließend durch das vorder Paarkreuz der Plankstädter. Piske verlor den Vergleich gegen Perthold ebenso in drei Sätzen wie Hamleh gegen Weick, der in seinen Partien wieder einmal ganz starkes Tischtennis zeigte.
Für den achten Punkt zum 8:5 sorgte schließlich Ulli Steinle mit einer konzentrierten Leistung gegen Twardzik (11:9, 11:8, 11:7). Somit war die Partie praktisch schon entschieden, denn Rohr hatte sein Problem auch im zweiten Einzel gegen R. Wolff noch nicht beseitigt (wäre auch eine ganz schöne Sauerei gewesen…) Für Statistik-Fans: Diesmal kam der emsige Forumsschreiber auf 20 Punkte in drei Sätzen, was einem Schnitt von 6,66 Punkten entspricht (gegen Adameit 5,33).
Somit heißt der klare Sieger im ewig jungen Duell zwischen Plankstadt und Hockenheim diesmal ganz klar mit zwei 9:5-Siegen: TTC Hockenheim!
Zum Abschluss wurde wie immer gemeinsam ein Kasten Flüssiges vernichtet, wobei das Spiel noch einmal genauestens analysiert wurde.

Punkte TTC Hockenheim II: Hamleh/Adameit, Hamleh, Steinle (2), B. Wolff (2), R. Wolff (2), Adameit.


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