Am vergangenen Samstag war der designierte Meisterschaftskandidat der Bezirksliga Nord, die Spielgemeinschaft Walldorf/St. Ilgen, zu Gast in Hockenheim. Diese hatte in ihrem letzten Spiel die in der letzten Saison drittplatzierte Mannschaft aus Reilingen in deren Halle mit 9:0 abgefertigt. Die Erwartungen der Hockenheimer Mannschaft an dieses Spiel waren also, vorsichtigt ausgedrückt, ein wenig gedämpft. Ein Hoffnungsschimmer kam dann bei Bekanntgabe der Aufstellung von Walldorf/St Ilgen auf: Während gegen Reilingen mit Mendel (Pos. 1), Apel (Pos. 2), Jung (Pos. 3), Willoh (Pos. 6), Meixner (Pos. 7) und Domdey (Pos. 10) angetreten wurde, waren es gegen Hockenheim „nur“ Jung, Feyerabend (Pos. 5), Willoh, Meixner, Rein (Pos. 9) und Domdey.
Schon nach den Doppeln war klar, das Walldorf/St. Ilgen mit dieser Aufstellung kein Durchmarsch gelingen würde: aus Hockenheimer Sicht „wie üblich“ gewannen Münch/Simon knapp aber verdient 3: 2 gegen Feyerabend/Domdey, Steinle/Potthast souverän 3:0 gegen Meixner/Rein und Hamleh/Adameit verloren chancenlos 0:3 gegen Jung/Willoh. Dann gewann Münch mit einer starken Vorstellung deutlich 3:1 gegen Feyerabend, während Simon nach einer 2:1 Führung und eigentlich gutem Spiel letztendlich doch noch dem Abwehrspezialisten Jung zum 3:2 Sieg gratulieren musste. Bereits nach diesem 3:2 Zwischenstand für Hockenheim spürte jeder in der Halle, dass hier durchaus eine Überraschung möglich war, auch weil jetzt der bis dato ungeschlagene Hamleh an die Platte trat. Leider erwischte dieser einen gebrauchten Tag und verlor sang und klanglos 1:3 gegen den taktisch sehr geschickt aufspielenden Meixner. Dafür konnte dann Steinle in einem äußerst spannenden Match das drohende Kippen der guten Stimmung mit einen 3:2 Sieg gegen Willoh (11:9, 11:7, 8:11, 6:11, 11:8) verhindern. 4:3 aus Hockenheimer Sicht, alles drin ! Auch die beiden nächsten Begegnunge sollten noch keine klare Tendenz des weiteren Spielverlaufs aufzeigen: während Potthast nervenstark Domdey mit 3:1 (6:11, 12:10, 11:9, 11:9) niederrang, musste Adameit nach 2:1 Führung gegen den erfahrenen Rein (Ü65) eine bittere 2:3 Niederlage einstecken. Also 5:4 nach dem ersten Durchgang für Hockenheim. Immer noch alles drin !
Gegen Jung war an diesem Abend leider kein Kraut gewachsen, Münch verlor chancenlos mit 0:3. Dafür konnte Feyerabend seiner Mannschaft nicht helfen, der starke Simon gewann deutlich mit 3:1. 6:5 für Hockheim, die Spannung in der Halle war mit Händen zu greifen, die Zuschauer sorgten mit ihrer lautstarken Unterstützung dafür, dass diese in positive Energie für die Hockheimer Spieler umgesetzt werden konnte. Die an diesem Abend von Hamleh leider auch im zweiten Spiel nur kurzzeitig genutzt werden konnte, nämlich in den Sätzen 3 und 4, am Ende hieß es aber 3:2 für Willoh (8:11, 8:11, 11:7, 11:5, 7:11). Auch Steinle musste nach 2:0 Führung und mehreren Matchbällen eine äußerst unglückliche 2:3 Niederlage gegen Meixner hinnehmen (11:9, 11:7, 9:11, 6:11, 11:13). Nun also erstmals Führung für Walldorf/St. Ilgen, 6:7 aus Hockenheim Sicht. Sollte sich am Ende doch der Favorit durchsetzen ? Jetzt kam es eigentlich nur noch darauf an, wer die besseren Nerven hatte. Während die begeisterten Zuschauer vor nervlicher Anspannung bei den folgenden beiden Partien mehrfach aufstöhnten, schienen die Hockenheimer Akteure Nerven aus Stahl zu haben: Potthast – Rein 3:2 (11:13, 12:10, 9:11, 13:11, 11:7), Adameit – Domdey 3:2 (11:8, 8:11, 14:12, 11:13, 11:9). Das vor der Begegnung als kleiner Hoffnungsschimmer erscheinende Unentschieden war bereits erreicht, doch Münch/Simon setzten in der einsetzen Euphorie mit einem sehenswerten Doppel gegen Jung/Willoh noch einen drauf und holten mit einem nie gefärdeten 3:0 den Hockenheim 9:7 Sieg !
An dieser Stelle muss auch ein besonderer Dank an Trainer Helmut Seßler ausgesprochen werden, der mit seinen taktischen Ratschlägen und durch das kluge Nehmen von Auszeiten einen entscheidenden Anteil an diesem Hockheimer Erfolg hatte. Von Jochen Hamleh
Punkte: Münch/Simon (2), Steinle/Potthast, Münch, Simon, Steinle, Potthast (2), Adameit.