Erstmals in der Vereinsgeschichte eine Familienehrung

Ein gemischtes Fazit ziehen die Verantwortlichen des Tischtennisclubs 1932 in Bezug auf das zweite Pandemie-Jahr. Zwar ist der Wettkampfbetrieb derzeit seitens des Verbands mal wieder unterbrochen worden, doch immerhin können die TTC-Mitglieder im Training (unter 2Gplus-Bedingungen) ihrem Hobby nachgehen.

„Ganz wichtig ist auch, dass wir weiterhin unsere Tischtennis-Kooperation anbieten können“, sagt Jugendleiter Roland Wolff. Denn

diese samstägliche Veranstaltung, bei der Grundschulkinder kostenlos das schnelle Spiel an der grünen Platte erlernen können, ist ein ganz großer Stützpfeiler bei der Gewinnung neuer Mitglieder. Noch kann nämlich niemand sagen, wie sich die bald zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie auf die Mitgliederzahlen von Vereinen wie dem TTC auswirken wird.

Apropos Mitglieder: 169 Männer und Frauen (Vorjahr: 172) zählte der Tischtennisclub im vergangenen Jahr, gab Geschäftsführer Thomas Geier bei der Jahreshauptversammlung bekannt.  Diese fand wegen Corona übrigens zum zweiten Mal in der Spielstätte des Vereins, der Gymnasiumturnhalle, statt. Eine Premiere gab es für Geier und seine Kollegen, denn erstmals in der TTC-Geschichte fand eine Vorstandssitzung digital statt.

Für Kassenwart Marc Bühler bedeutet das teilweise monatelange Brachliegen des Vereinslebens und des Spielbetriebs zwar etwas weniger Arbeit – aber auch weniger Geld in der Vereinskasse. „Aufgrund von Corona fehlten dem TTC die jährlichen Einnahmen am Hockenheimring. Das geht nicht nur uns, sondern auch anderen Vereinen in der Rennstadt so“, erklärt er. Dieser Einnahmenausfall konnte beim Tischtennisclub bislang noch aufgrund von Spenden sowie den über die letzten Jahre gebildeten Rücklagen aufgefangen werden.

Doch viel länger kann auch der Traditionsverein, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert, die Einnahmenverluste nicht kompensieren. „Wir haben eine Menge lizensierter Trainer, die gut sind, aber eben auch Geld kosten. Mit der Aussicht, dass wir als Verein in Zukunft auf große Teile unserer Finanzierung verzichten müssen, haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, um das auszugleichen und zugleich die Kosten einzudämmen“, so Jugendleiter Wolff.

Anstrengungen im Jugendbereich

Bei der Jahreshauptversammlung wies er darauf hin, dass bereits die Saison 2019/20 eine kleine Zäsur gewesen sei. Erstmals seit etlichen Jahren war der TTC Hockenheim im Nachwuchsbereich nicht auf überregionaler Ebene vertreten – dies sei nach wie vor so und daher unbefriedigend. Nach dem Abgang der kompletten ersten Jugendmannschaft im Jahr 2020 hätten nun auch in 2021 wiederum die drei besten Jugendspieler aufgehört. „Die Gründe hierzu müssen wir noch analysieren. Sicher ist jedoch, dass es nicht am Corona-Lockdown lag“, will der engagierte Vereinsmensch nicht alles auf die Pandemie schieben. „Wir müssen uns mächtig ins Zeug legen, um zum einen sobald als möglich wieder mindestens eine Mannschaft in einer überregionalen Klasse zu haben und zum anderen genügend Kinder Jugendliche neu für den Verein zu begeistern“, appellierte er bei der Generalversammlung an alle Mitglieder.

Im Erwachsenenbereich konnte immerhin die Vorrunde der aktuellen Saison fast bis zum Schluss gespielt werden, ehe der erneute Abbruch bekanntgegeben wurde. Sorge bereitet Sportwart Ulli Steinle nicht nur die Corona-bedingten Auswirkungen, also dass Spieler durch die langen Pausen einfach mit dem Sport aufhören könnten. Er bemängelt generell eine „schlechter werdende Spielbereitschaft, die sich schleichend durch alle Teams zieht“. Insbesondere die geringer werdende Anzahl an Akteuren mit der Bereitschaft Stammspieler zu sein, mache eine weitere Verdichtung der Aufstellungen nötig.

TTC-Vorsitzender Michael Vetter dankte allen Vorstandskollegen für ihre Berichte und ihr Engagement. Er sei als Vorsitzender froh, dass im Verein nach wie vor ein großer Zusammenhalt und eine weiterhin gute Trainingsbeteiligung herrsche. Den Tischtennisclub zeichnet schon seit Jahrzehnten eine besondere Verbundenheit der Mitglieder zum Verein aus – das wurde einmal mehr bei den Ehrungen deutlich. So ernannte Vetter gleich fünf Männer und eine Frau zu neuen Ehrenmitgliedern. „Eine solche Familien-Ehrung gab es in unserer Vereinsgeschichte noch nie“, sagte er schmunzelnd zu Ria, Werner und Hans Keller, die allesamt jeweils seit 50 Jahren dem TTC die Treue halten.

Roland Wolff 40 Jahre im Vorstand

Und obwohl die Satzung es offiziell nicht vorsieht, nahm Vetter mit einer sehr persönlich gehaltenen Laudatio eine weitere Ehrung vor und bedankte sich bei Roland Wolff für sage und schreibe 40 Jahre geleistete Vorstandsarbeit. „Roland, Deine Leistungen für den TTC sind überragend und eigentlich nicht in Worte zu fassen“, sagte er zu dem langjährigen Sportwart, der mittlerweile Jugendleiter ist, die Kooperation erfolgreich zum Laufen brachte, sich nebenher ums Vereinsarchiv kümmert und überhaupt eine der prägenden Figuren des Tischtennisclubs ist.

So ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur Wolff und Vetter, sondern auch die anderen Vorstandsmitglieder einstimmig entlastet und allesamt in ihren Funktionen wiedergewählt wurden.

TTC-Vorstand:

Vorsitzender: Michael Vetter, Geschäftsführer: Thomas Geier, Kassenwart: Marc Bühler, Sportwart: Ulli Steinle, Jugendleiter: Roland Wolff, Vergnügungswart: Christian Keller, Beisitzer: Rolf Zahn. 

Ehrungen:

Neue Ehrenmitglieder (50-jährige Mitgliedschaft): Ria Keller, Werner Keller, Hans Keller, Peter Dauksys, Wolfgang Heilmann, Rainer Lösch.
50 Jahre Mitglied: Werner Seewald (bereits Ehrenmitglied)
25 Jahre Mitglied: Ulli Steinle, Hans Erb.


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