Einen grandiosen Rundenabschluss feierte die zweite Mannschaft der SG Hockenheim/Reilingen in der Bezirksklasse Heidelberg. Vor der Rekordkulisse von fast 30 Zuschauern besiegten die Mannen um Spitzenspieler Mark Prim den Meisterschaftsfavoriten und Spitzenreiter TTC St. Leon-Rot mit 9:5. Durch den gleichzeitigen 9:5-Sieg der DJK Dossenheim beim Zweiten TTC Wiesloch-Baiertal schafften die Dossenheimer noch den Sprung von Platz drei auf eins und somit den direkten Aufstieg in die Bezirksliga, während St. Leon-Rot in die Relegation muss.
Zurück nach Hockenheim: Angefeuert von einem Trommler und Tröten lief der TTC St. Leon-Rot mit großer Unterstützung in die Hockenheimer Gymnasiumturnhalle ein. Frenetisch wurde anfangs jeder Punkt- und Satzgewinn der Gäste bejubelt. Doch schon in den Doppeln zeigte sich, dass die SGler keinesfalls gewillt waren, nur Staffage für die Meisterfeier der Gäste zu sein. Mark Prim/Felix Eustachi (gegen Durst/Unser) und Pascal Leske-Koch/Adrian Sowa (gegen Hees/Brückel) siegten jeweils knapp im Entscheidungssatz. Ralph Adameit/Frédéric Bossuot (gegen Haag/Klee) hatten nur wenige Probleme und stellten sogar auf 3:0 nach den Doppeln.
Da war es schon etwas leiser im Gästebereich. Auch beim souveränen 3:0 von Mark gegen Hees kam die Trommel nur selten zum Einsatz. Das änderte sich, als zuerst Gäste-Spitzenspieler Kerem Akin trotz Kreuzbandriss sicher mit 3:0 gegen Felix gewann und auch die Mitte von St. Leon-Rot zwei schnelle Siege holte. So war der 3:4-Anschluss aus Sicht der Gäste hergestellt. Doch im hinteren Paarkreuz der SG zeigten sich sowohl Ralph als auch Freddy gut aufgelegt. Letzterer wehrte im fünften Satz gegen Brückel beim Stand von 6:10 vier Matchbälle in Folge ab und sicherte sich mit druckvollem Spiel noch den Sieg. Ralph hatte beim 3:1 gegen Haas tatsächlich des Öfteren das Glück auf seiner Seite, aber in der Folge schossen sich die Gäste(fans) auf jeden Netz- und Kantenball der SG ein und taten so, als hätten sie selbst gar keine.
Naja, dem Heimteam war es egal und Hockenheim/Reilingen spielte weiter befreit auf, während es bei St. Leon-Rot immer deutlicher wurde, dass sie unter Druck standen und Tischtennis halt immer auch Kopfsache ist. In einem hochrangigen Spiel rang Mark Prim Akin mit 11:9 im Entscheidungssatz nieder (das vierte gewonnene Fünf-Satz-Spiel für die SG an diesem Abend). Das 7:3 war so etwas wie die Vorentscheidung. Die Trommel verstummte fortan und vom Gästeanhang war nicht mehr viel zu hören. Zwar kam St. Leon-Rot nochmal auf 7:5 heran, doch Sowa zeigte gegen Unser eine blitzsaubere spielerische und kämpferische Leistung (Sowa: „Die Kulisse hat mich gepusht!“) und stellte auf 8:5. „Glückskind“ Ralph verlor zwar den ersten Satz, konnte dann aber wieder auf seine Netz- und Kantenbälle vertrauen (okay, ein paar schöne Block- und Schussbälle waren auch dabei, aber wen interessiert das schon…) und sorgte für den 9:5-Siegpunkt.
Dem TTC St. Leon-Rot merkte man natürlich die Enttäuschung über die verlorene Meisterschaft an, doch die Gäste gratulierten fair und bei einem gemeinsamen Bierchen analysierte man den sicherlich überraschenden Spielverlauf. Bei der SG war der Hunger auf eine gute Leistung allerdings noch nicht gestillt und so bestellte man noch zwei Familienpizzen, die auch nach Mitternacht in der Halle eintrudelten und genüsslich verspeist wurden. Das war ein grandioser sportlicher und geselliger Rundenabschluss!
Punkte SG Hockenheim/Reilingen II: Prim/Eustachi, Leske-Koch/Sowa, Adameit/Bossuot, Prim (2), Sowa, Adameit (2), Bossuot (2).
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